Die Arbeitsweise zum Raum der Namen

Der »Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.«  sammelt Spendengelder für den Raum der Namen.

Damit Sie als Unterstützer erfahren, wofür die Spendengelder verwendet werden, stellen wir Ihnen die Arbeitsweise, das Team und die Kosten zum Raum der Namen vor.

Dank der vom Förderkreis eingesammelten Spendengelder  beläuft sich inzwischen der GESAMTBESTAND an Hör-Biografien für den "Raum der Namen" auf 12.500 Hör-Biografien. (Stand Sept. 2017)

Okt. 2009: Zehntausendste Hör-Biografie jetzt im Raum der Namen
Die zehntausendste Hör-Biografie ist vom Berliner Kaufmann Arnold Levy, der 1945 im Konzentrationslager Dachau umkam.

Sein Enkelsohn, der Berliner Pädagoge Mario Levy, stellte im Jahr 2008 eine Besucheranfrage nach seinem Großvater bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, um dessen Lebens- und Sterbegeschichte in den Raum der Namen aufzunehmen.

Die Schauspielerin und Charity-Botschafterin Iris Berben stellte diese Hör-Biografie bei einer Lesung anlässlich des vierten Charity-Dinners im Hotel Adlon am 22. Oktober 2009 erstmals der Öffentlichkeit vor.

Verbunden war die Lesung mit einem Spendenaufruf, denn die Produktion jeder neuen Hör-Biografie kostet 60 Euro und wird ausschließlich aus Spendengeldern finanziert.

Die zehntausendste Hörbiografie jetzt im Raum der Namen

Arnold Levy wurde am 20. November 1905 in Berlin geboren. Er war 12 Jahre alt, als sein Vater als Soldat im Ersten Weltkrieg starb. Arnold Levy besuchte das Gymnasium, wurde Handelsvertreter und heiratete. 1934 wurde die Ehe geschieden. Er lernte Luise Leubner kennen, die er als Jude jedoch nicht heiraten durfte. Das Paar bekam zwei Kinder. Als die Verfolgung der deutschen Juden durch die Nationalsozialisten immer intensiver wurde, schlug ihm sein Bruder vor, mit ihm nach Palästina auszuwandern. Arnold Levy lehnte ab, weil er seine Familie nicht zurücklassen wollte. 1942 deportierte die SS ihn nach Riga, später nach Kaunas. Von dort wurde er in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er unter grausamen Bedingungen Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie leisten musste. Er starb am 4. Februar 1945 unter unbekannten Umständen. Arnold Levy war 39 Jahre alt.

Weiteres Beispiel einer Hörbiografie für den Raum der Namen

Nina Aronowicz wurde 1932 in Brüssel als Tochter polnischer Emigranten geboren. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht Belgien, und die Familie floh nach Südfrankreich. Als auch dort die Deportationen begannen, übergaben die Aronowiczs ihre Tochter einer nichtjüdischen Familie. Bald war Nina jedoch auch dort nicht mehr sicher und wurde in ein jüdisches Kinderheim in Izieu im Rhônetal gebracht. Am 6. April 1944 verhafteten Wehrmacht und Gestapo alle 44 Kinder und ihre Erzieher und deportierten sie nach Auschwitz-Birkenau. Dort wurde Nina in der Gaskammer mit Zyklon B erstickt. Sie war 11 Jahre alt.