Raum der Namen

Der Raum der Namen ist der dritte Raum der Dauerausstellung.
Dieser Ausstellungsteil ist den individuellen Lebensgeschichten von Opfern des Holocaust aus ganz Europa gewidmet. Im Gegensatz zu den anderen Ausstellungsräumen wird hier vollständig auf Bildmaterial verzichtet. Die jeweilige Kurzbiografie wird über Lautsprecher hörbar, während Vor- und Nachname sowie die Lebensdaten an alle vier Wänden projiziert werden. Die Stiftung hat – ausgehend von den Informationen in der Namensdatenbank der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem und unter Berücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse – bis zur Eröffnung rund 800 Kurzbiographien recherchiert und mit professionellen Sprechern im Hauptstadtstudio des ZDF aufgenommen. Bekannt sind derzeit etwa 3,2 Millionen Namen. Inzwischen sind  3.806 Namen hinzugekommen und weitere 5.100 Namen werden recherchiert und für die Tonaufnahmen in den Studios von ARD und RBB vorbereitet.

Die Historische Aufbereitung für den Raum der Namen
Die Biografien für den Raum der Namen zu rekonstruieren ist jedoch ein schwieriger und langwieriger Prozess.
Die in diesem Raum präsentierten Informationen entsprechen dem derzeitigen Wissensstand. Die Suche geht aber weiter.
Die Verlesung der Namen und Lebensgeschichten aller Opfer in der hier präsentierten Form würde circa sechs Jahre, sieben Monate und 27 Tage dauern.

Die Gedenkstätte Yad Vashem hat bisher 3,2 Millionen Namen gesammelt
Für eine vertiefende und individuelle Nachforschung stellt die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ihre Namenssammlung von während des Holocaust ermordeten Juden zur Verfügung. Diese ist den Ausstellungsbesuchern im Foyerbereich 3 als Datenbank zugänglich.
In den letzten fünfzig Jahren hat Yad Vashem etwa 3,2 Millionen Namen gesammelt. Auf einzelnen Seiten, den »Pages of Testimony«, haben Überlebende Zeugnis von Verschwundenen und Ermordeten abgelegt. Diese Dokumente, manche mit Photos versehen, halten die Erinnerung an die Opfer wach und werden in Jerusalem in der Halle der Namen, der »Hall of Names«, aufbewahrt.

Yad Vashem stellt die Opferdaten für den  Raum der Namen zur Verfügung
Der deutsche Historiker Prof. Dr. Eberhard Jäckel, der die Idee zu diesem Denkmal hatte, erhielt von Yad Vashem die Zusage, als einzige Institution außerhalb Israels die Namen der Opfer dokumentieren zu dürfen. In einer »gänzlich unselbstverständlichen Geste« (Wolfgang Thierse) hat Yad Vashem zugesagt, diese Datenbank der Stiftung für den Raum der Namen im „Ort der Information“ zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus bietet das Foyer detaillierte Informationen zur Jerusalemer Partnerinstitution und zu ihrer Geschichte.