Im Jahr 2017 setzen wir unsere sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe "WELTWEITES EXIL" fort mit dem Blick auf die Exil-Länder Brasilien, China, Schweden , Schweiz, Russland
Die von uns konzipierte Veranstaltungsreihe "WELTWEITES EXIL"starteten wir bereits 2014 und beschäftigten uns mit dem EXIL-LAND ENGLAND - FLUCHTORT LONDON, 2015 beleuchteten wir das EXIL-LAND USA und 2016 das EXIL-Land Frankreich.
Schriftsteller, Künstler oder Schauspieler suchten nach der Machtergreifung der Nazis und den Verfolgungen der Jahre 1933/34 zunächst in europäischen Nachbarländern Zuflucht. Nach Beginn des 2. Weltkrieges mussten sie auch von dort, etwa aus Österreich, Frankreich, den Niederlanden weiter fliehen. Neben Paris, Amsterdam, Stockholm, Zürich wurden deshalb auch Moskau, New York, Los Angeles und England zu Zentren der Künstlerinnen und Künstler und Autoren.
Kurt Tucholsky in Schweden
"Das ist schön, mit jemanden schweigen zu können“
Kurt Tucholsky (1890- 1935 ) linker Literat und Journalist, Pazifist, ein UrBerliner mit goldenem Herzen und dem eisernem Witz, begleitete die politischen Entwicklungen der Weimarer Republik und den Aufstieg der Nazis mit Spott und Satire.
1929 zog er nach Schweden und 1932 hörte Tucholsky, der die deutsche Katastrophe mit zuweilen überraschender Genauigkeit vorausgesagt hatte, auf zu schreiben, bevor er sich 1935 das Leben nahm. “Ich habe es zum Sterben satt”, schrieb er schließlich in bitterer Resignation.
An einem Abend in der schwedischen Botschaft wollen wir an
Kurt Tucholsky, den poetischen Satiriker und ironischen Romancier erinnern, der in Schweden mit “Gripsholm” sein zärtlichstes Buch schrieb und in Hindås bei Göteborg ein letztes Mal nach einer freien Heimat suchte.
Begrüßung: Lea Rosh, Einführung in die Reihe "Weltweites Exil"
Begrüßung : Johan Frisell, Gesandter (Schweden)
Vortrag: Sophie Hingst, Historikerin
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich liest Texte von Kurt Tucholsky
Im Anschluss kleiner Empfang
HINWEIS: Einlass nur nach persönlicher Anmeldung unter
info@holocaust-denkmal-berlin.de oder
Telefon: 030-28 04 59 60, Mo/Mi. oder Fr. zw. 10.30 h und 14 Uhr.
Beginn: 19 Uhr| Einlass 18 Uhr
Ort: Schwedische Botschaft, Rauchstraße 1, 10787 Berlin
HINWEIS: (Bitte unbedingt Personalausweis mitbringen !!!)
Mittwoch 15. NOVEMBER 2017|Beginn: 19 Uhr|EINLASS: 18 Uhr
Bibliothek des Auswärtigen Amtes, Am Werderschen Markt 1, 10787 Berlin (Bitte unbedingt Personalausweis mitbringen !!!)
“SHANGHAI fern von wo“
1938. Shanghai ist eine offene Stadt, für die man kein Visum braucht.
Und so wird sie zur Zuflucht jüdischer Emigranten aus Deutschland und Österreich. Es sind Anwälte, Kunsthistoriker, Hausfrauen, Widerstandskämpfer.
Ursula Krechel hat dieses Kapitel des Exils akribisch recherchiert.
Aber das Buch ist mehr als eine Dokumentation des Überlebens in der drückenden Schwüle, in Armut und in der Ungewissheit, ob es jemals eine Rückkehr gibt.
Es ist die intensive Sprache, die Sprache einer Lyrikerin, die das Buch trotz seines beklemmenden Stoffes so außergewöhnlich macht.
Es füllt den Begriff des Exils mit Stimmen, Gesichtern der Verfolgten und Geretteten und gibt die Möglichkeit, deren Erleben mit den Sinnen nachzuspüren, um so vielleicht auch jene Menschen besser zu verstehen, die heute bei uns Zuflucht suchen.
Begrüßung: Lea Rosh, Einführung in die Reihe "Weltweites Exil"
Lesung: Ursula Krechel liest Texte aus Ihrem Roman “Shanghai fern von wo“
Gespräch: Die Historikerin Sophie Hingst mit der Autorin Ursula Krechel
Im Anschluss: Kleiner Empfang.
Verehrte Freunde unserer Reihe" Weltweites Exil", unser nächster Exil-Abend findet am 04. Oktober 2017 in der Dänischen Botschaft statt.
Das Thema: Gedenkstunde an den Oktober 1943 - "Die Dänischen Juden - Rettung vor der Vernichtung."
7.000 Menschen wurden im Laufe weniger Wochen in Fischkuttern und anderen kleineren Booten in das neutrale Schweden übergesetzt und gerettet. Eine beispiellose Leistung der gesamten dänischen Bevölkerung und der dänischen Widerstandsbewegung
Mit einem Vortrag über die historischen Hintergründe, es werden Texte von Berthold Brecht gelesen, die im dänischen Exil entstanden sind, und es spielt die dänische Gruppe Corde di Gioia "Klassiker für den Frieden."
HINWEIS: Einlass nur nach persönlicher Anmeldung unter
info@holocaust-denkmal-berlin.de oder
Telefon: 030-28 04 59 60, Mo/Mi. oder Fr. zw. 10.30 h und 14 Uhr.
Ort: Dänische Botschaft
Beginn: 18.30 Uhr
Einlass: 18.00 Uhr
Begrüßung: Lea Rosh
Begrüßungsrede: S.E. der Botschafter Friis Arne Petersen
Vortrag: Prof. Hans-Heinrich Hansen | Präsident der "Förderalistischen Union Europäischer Nationalitäten". (Dachorganisation für Minderheiten in Europa) und Vorsitzender der Deutschen Minderheit in Dänemark.
Lesung: Prosa und Gedichte von Berthold Brecht die im dänischen Exil entstanden sind. Gelesen von der Journalistin und Publizistin Andrea Kunsemüller. Frau Kunsemüller ist die Leiterin Büro Deutsch/Dänische Zusammenarbeit.
Musikstücke: Gruppe "Corde di Gioia"
Veranstaltungsreihe "WELTWEITES EXIL". Herbert Wehners bitterer Kampf gegen die Nazis
Herbert Wehner - Kommunist, Politiker im Kampf gegen die Nazis, am Ende Sozialdemokrat. Sein oft abenteuerlicher, bitterer Weg führte ihn durch neun europäische Länder - und in keinem außer dem letzten konnte er sich zuhause fühlen.
"Da hast du zu stehen, so sagte ich mir, und zwar nicht wegen eines Beschlusses, sondern weil ich nicht feige sein wollte und weil ich nicht braun sein wollte."
1937 geriet er in die Düsternis der stalinistischen Sowjetunion, der er mit Mühe entkam. 1941 gelangte er ins neutrale Schweden. Dort begann, mit Selbstbesinnung und Selbstkritik, ein neuer Abschnitt in seinem Leben.
Von hier nahm eine beispiellose politische Laufbahn im Nachkriegsdeutschland ihren Ausgang.
Lea Rosh begrüßt und führt in die Reihe “Weltweites Exil“ ein.
Prof. Dr. Christoph Meyer stellt die Biographie Herbert Wehner vor.
Claus-Dieter Fröhlich liest Texte von Herbert Wehner, dazu ein TV-Interview Wehner-Gaus 1964
Wann: Mittwoch, 19 Juli 2017 |Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr
Ort: Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin
Eintritt: 10 Euro
WELTWEITES EXIL – FLUCHTORT BRASILIEN
Der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e. V. lädt zu einer Veranstaltung im Rahmen der Themenreihe „Weltweites Exil – Fluchtort Brasilien“ herzlich ein:
Ort: Brasilianische Botschaft, Wallstraße 57, 10179 Berlin Wann: Mittwoch, 24.Mai 2017 Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr | Personalausweis mitbringen.
“DER INSZENIERTE TOD“ - Die letzten Tage von Stefan Zweig in Brasilien
Stefan Zweig war in Brasilien so beliebt, dass ihm zum Kongress des Pen-Clubs im August 1936in Buenos Aires ein Zwischen-Aufenthalt in Rio de Janeiro und São Paulo als Staatsgast ermöglicht wurde. Er war von dem „paradiesischen Land“ so begeistert, dass er die Möglichkeit wahrnahm, in der Brasilianischen Botschaft in London ein 180-Tage-Visum für sich und seine Frau Elisabeth Charlotte Altmann zu beantragen, dazu ein Transitvisum für die USA, womit ihnen die Flucht nach New York gelang. Beim Penclub-Kongress von 1940 erhielten Lotte und Stefan Zweig in Buenos Aires das ersehnte Daueraufenthaltsrecht für Brasilien.
Im August 1941 fuhren sie mit dem Schiff nach Rio de Janeiro und mieteten ab September ein Haus in Petrópolis, wo Zweig “Die Welt von Gestern“ beendete und die “Schachnovelle“ begann. Diese brachte Zweig am Samstag, dem 21. Februar 1942, zur Post. Zwei Tage später, am 23. Februar, nahm sich Zweig zusammen mit seiner Frau Lotte das Leben. Am Tag darauf erhielten sie ein Staatsbegräbnis in Petrópolis. Zweigs ungewöhnlicher Abschiedsbrief war an Brasilien gerichtet, eine Art nachträgliche Liebeserklärung.
Aus dem Exil hätte Heimat werden können, wenn er mehr „Geduld“ gehabt hätte, wie er schreibt. 2012 wurde das Museum, „Casa Stefan Zweig“ in Petrópolis eröffnet.
Begrüßung: S.E. Botschafter Mario Vilalva
Einführung zur EXIL-Reihe: Lea Rosh
Vortrag über Leben und Werk von Stefan Zweig: Dr. Ingrid Schwamborn
Lesung: Claus Dieter Fröhlich
Es folgt ein Dokumentarfilm über Stefan Zweig
"GESCHICHTEN VON FLUCHT, HOFFNUNG UND TÄUSCHUNG“
Einlass: 18 Uhr| Beginn: 19 Uhr
„Das Boot ist voll" ist der Satz, den man von der Schweiz als Zufluchtsland zur Genüge kennt. Und bei Else Lasker Schüler, der "größten Lyrikerin deutscher Sprache" (Gottfried Benn) traf das ja auch zu. Ihr hatten wir im März unseren ersten Abend über die Schweiz als Exil-Land gewidmet. Else Lasker-Schüler wurden, als es darauf ankam, trotz vieler Aufenthalte in der Schweiz die Arbeitserlaubnis und auch die Aufenthaltserlaubnis verweigert. Schließlich wurde sie wegen "Überfremdung" ausgewiesen.
Aber es gibt nicht nur Negativbeispiele:
Thomas und Katia Mann, Paul Klee und Robert Musil gehörten zu den prominenten Emigranten, mit denen die Schweiz sich gern schmückte.
Erika Mann und ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ wurde zu einer Institution künstlerischen Widerstandes gegen Hitler Deutschland.
Aber auch mutige Helfer, wie der Polizist Paul Grüninger, der für ca. 3600 jüdische Flüchtlinge durch Vordatierung gültige Einreisevisa vergab, sind Teil der eidgenössischen Geschichte, in der es zwischen 1933 und 1945 viel Schatten, aber auch Licht gab.
Einlass: 18 Uhr| Beginn: 19 Uhr
Einführung und Lesung: Lea Rosh
Vortrag: Sophie Hingst
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können. Eintritt: € 20,00 (incl. Snacks und Getränke)
"IN BERLIN IST ES AUS FÜR MICH...."
ELSE LASKER-SCHÜLER AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN HEIMAT
Die begabte wie eigenwillige Lyrikerin Else Lasker-Schüler, die sich gern als "Prinz von Theben" ansprechen ließ, wurde von vielen Zeitgenossen bewundert und nicht nur von Gottfried Benn leidenschaftlich geliebt.
Ihre Gedichte, die so intensiv wie sprachgewaltig alle großen Fragen des Lebens behandeln ohne sentimental zu sein, machten sie weltberühmt. 1932 erhielt die Lyrikerin den renommierten Kleistpreis für ihr literarisches Schaffen.
Im April 1933, nachdem sie von Nazis auf der Straße verprügelt wurde, floh sie in die Schweiz. Hinter sich ließ sie die Stadt, in der sie fast vierzig Jahre lang ihr wechselvolles Leben als Autorin und Zeichnerin inmitten der Berliner Intellektuellenszene verbracht hatte. Vor ihr lag eine Zeit voller Unsicherheit und Bedrängnis. In der Schweiz als erster Exilstation wurde sie mit Berufsverbot belegt, litt unter enormen Geldsorgen und schlief häufig auf Parkbänken. Schlimmer noch: die Dichterin erhielt keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Bis auf wenige Ausnahmen, Thomas Mann war so eine Ausnahme, sollte die Schweiz für den Großteil der Flüchtlinge reines Durchgangsland bleiben. Als Else Lasker-Schüler 1939 von einer Palästina-Reise in die Schweiz zurückkehren will, wird ihr die Einreise endgültig verweigert und für die Dichterin beginnt eine erneute Odyssee der Unsicherheit.
Begrüßung und Anmerkungen zur EXIL-Reihe: Lea Rosh
Über Leben und Werk von Else Lasker-Schüler: Kerstin Decker, Autorin, Else Lasker-Schüler-Biographin im Gespräch mit Lea Rosh
Wann: Dienstag, 21. März 2017 Beginn: 18 Uhr | Einlass: 17.30 Uhr Wo: Schweizerischen Botschaft, Otto-von-Bismarck-Allee 4A, 10557 Berlin
HINWEIS: Die Veranstaltung ist bereits restlos ausverkauft.
DIE REVOLUTION ENTLÄSST IHRE KINDER
Ein Abend über Wolfgang Leonhards Weltbestseller und seine anderen Bücher.
Wann: Dienstag, 14. Febr. 2017 - 19 h| Einlass: 18 h
Ort: Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin
Bitte Personalausweis nicht vergessen !!!
Wolfgang (Wladimir) Leonhard wurde am 16.4. 1921 als Sohn des Sowjetischen Botschafters Bronski, einem engen Vertrauten Lenins, in Wien geboren. Er gehörte zu den wenigen Auserwählten der Komintern-Schule und wurde am Ende des 2. Weltkrieges mit der sogenannten Gruppe Ulbricht (späterer Staatsrats-vorsitzender der DDR) zum Aufbau eines neuen, antifaschistischen Deutschlands von Stalin nach Berlin entsandt. Die Zweifel eines freiheitlichen Deutschlands brachten den Jüngsten der 9-köpfigen Gruppe Ulbricht bald in Konflikte. Er floh im Jahr 1949 nach Jugoslawien, ging 1951 in die Bundesrepublik und schrieb “Die Revolution entlässt ihre Kinder“, ein Buch, das Einblick in die innere Welt des Kommunismus gab. Das Buch ist frei vom Vokabular des Kalten Krieges und zwingt zur Auseinandersetzung mit Ideologie und System. Leonhard wollte Aufklärung ohne Anklage! “Die Revolution entlässt ihre Kinder“ wurde mit über 1 Million Auflage zum Weltbestseller und “Die Drei-spaltung des Marxismus“ ist bis heute ein Klassiker der Wissenschaft. Die Bücher “Meine DDR“ und “Anmerkungen zu Stalin“ publizierte der damals über 90jährige kurz vor seinem Tode.
Begrüßung: Botschafter Dr. Felix Klein
Anmerkungen zur EXIL-Reihe: Lea Rosh
Über Leben und Werk von Wolfgang Leonhard: Lea Rosh im Gespräch mit Dr. Elke Leonhard. Es werden Film-Ausschnitte mit Wolfgang Leonhard gezeigt.
Wann: Dienstag, 14. Febr. 2017 - 19 h| Einlass: 18 h
Ort: Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin
Bitte Personalausweis nicht vergessen !!!
Wir starten am 19.1.2017 im Willy-Brandt-Haus Berlin und widmen wir uns den Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die in Moskau ab 1933 Zuflucht gefunden haben. Das Hotel Zentralnaja in der Moskauer Twerskaja Ulica ist besser bekannt als "Hotel Lux", wie es in den Dreißigern hieß.
Auf die Ernennung Hitler’s zum Reichskanzler im Januar 1933 folgte fast unmittelbar eine erste große Verhaftungswelle. Der Reichstagsbrand wurde zum Vorwand genommen, um willkürlich Regimegegner zu verhaften, zu foltern und zu ermorden. Besonders betroffen waren Kommunisten und Sozialdemokraten, unter ihnen nicht nur Politiker, sondern auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Musiker und Wissenschaftler. Vielen von ihnen stand Moskau näher als Paris und sie sahen in Russland das Land ihrer Träume und Hoffnungen.
Zentrum des deutschsprachigen kommunistischen Exils in Moskau wurde das Hotel Lux, dass seit den 1920er Jahren verfolgte Revolutionäre aus dem Ausland aufnahm. 1933 wurde es zum Zufluchtsort deutscher Exilanten.
An einem Abend über die Bewohner und ihre Geschichten soll an bekannte und unbekannte Bewohner erinnert werden: Ruth von Mayenburg, Johannes R. Becher und Theodor Plivier, Clara Zetkin, Erich Weinert und Lotte und Walter Ulbricht, sie alle fanden im Hotel Lux einen ersten Zufluchtsort. Das Hotel Lux war aber auch Treffpunkt einer internationalen Emigrantengemeinde, Lion Feuchtwanger und Georgi Dimitroff besuchten das Hotel Lux und schufen Verbindungen zwischen West und Ost.
Der Abend beleuchtet das Zusammenleben der deutschen Exilgemeinschaft, die mitunter schwierigen Lebensbedingungen und Zukunftsängste, die viele Emigranten bedrückte, bis der Verfolgungswahn Joseph Stalins 1936 auch vor dem Hotel Lux und seinen Bewohnern nicht Halt machte.
Die Historikerin Sophie Hingst stellt Biographien und Bewohner des Hotel Lux vor und gibt einen Einblick in die Bedeutung Russlands als Exil vor der nationalsozialistischen Verfolgung.
Die Gästeliste des Hotels wurde nie veröffentlicht. Dennoch ist bekannt, hinter welchen Pseudonymen sich welche Menschen verbargen: Z.B. Ernst Friesland etwa wohnte hier, bevor er als Ernst Reuter der wunderbare Bürgermeister von West-Berlin wurde.
Einführung in die Reihe - Das EXIL-Land Russland : Lea Rosh
Referentin: Historikerin Sophie Hingst
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich
Ort: Willy-Brandt-Haus| Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin (befindet sich im Ortsteil Kreuzberg an der Ecke Wilhelmstraße 140/Stresemannstraße)
Datum: 19. Januar 2017
Beginn: 19 Uhr, Einlass 18 Uhr
Im Anschluss: Empfang
Weltweites Exil - Schweiz, Frankreich, USA
„VON DEN IRRTÜMERN DER LIEBE“
Unter diesem Titel erschien 1922 ein Novellenzyklus von Franz Hessel.
Darin verarbeitet er auch eigene Erfahrungen, denn seine Ehe, die er 1913 mit Helen Hessel schloss und die durch die Liebe zu Dritt mit Henri-Pierre Roché auch gleich wieder gefährdet wurde, war da schon gescheitert.
Hessel, der das Schicksal derjenigen Schriftsteller teilte, die die Emigration nicht überlebten, hat seine Wiederentdeckung nach dem 2. Weltkrieg dem Filmemacher Francois Truffaut zu verdanken, der 1955 anlässlich eines Bummels am Seine-Ufer bei einem Bouquinisten den Roman Jules und Jim von Henri-Pierre Roché entdeckte. Roché beschreibt darin die Menage à trois, die er in einem quälend langen Schaffensprozess von zehn Jahren zur Publikationsreife brachte.
Sowohl Roché als auch Truffaut haben stark in die autobiographische Geschichte eingegriffen, bis hin zum tragischen Ende des Films.
Franz Hessel starb im Alter von sechzig Jahren 1941, Henri-Pierre Roché achtzigjährig 1959 und Helen Hessel verstarb 1982. Sie wurde sechsundneunzig Jahre alt und hat als Einzige den Nachruhm ihres Mannes in seinen Anfängen miterlebt. Wir zeigen den Dokumentarfilm “Die wahre Geschichte von Jules und Jim“.
Lea Rosh liest aus den Erinnerungen an Franz Hessel von Helen Hessel.
Claus-Dieter Fröhlich liest dazu aus Novellen und Romanen über die Liebe von Franz Hessel und Henri-Pierre Roché.
Einlass: 18 Uhr , Beginn: 19 Uhr
Begrüßung: Lea Rosh
Eintritt: 10,- €
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können
WELTWEITES EXIL – SCHWEIZ, FRANKREICH, USA
Donnerstag, 20. Oktober 2016 - 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr
Unmögliche Heimkehr! Die Familie Mann nach dem Exil
Nicht die Herkunft, nicht der Name, nicht der Ruhm des Bedeutendsten unter ihnen machte die Besonderheit des literarischen Clans der Manns aus, sondern die Erfahrung des Exils. Dabei galt auch für sie, dass das Exil ein Kollektivschicksal war, das sehr unterschiedlich erlebt wurde. Das wiederholte sich nach dem Untergang des Dritten Reiches.
Seit Mai 1945 stand die Entscheidung an: Verbleib in der Fremde oder Rückkehr nach Deutschland, und wenn ja, unter welchen Umständen?
Angesichts der repräsentativen Rolle der Manns war es kein Wunder, dass gerade in ihrem Fall eine Rückkehr in Deutschland heftig, kontrovers und oft auf unschöne Weise diskutiert wurde. Diese Auseinandersetzung wurde gleichsam zur ersten Debatte über das Verhältnis der Deutschen zu ihrer jüngsten Vergangenheit und zur eigenen Schuld.
Der Berliner Schriftsteller Manfred Flügge zeigt an den Beispielen von Heinrich, Thomas, Erika, Klaus und Golo Mann, wie diese “große Kontroverse“ verlief, von innen wie von außen gesehen.
Aus den Werken der ‘Manns‘ lesen: Lea Rosh und Claus-Dieter Fröhlich
Beginn: 10 Uhr | Einlass: 18 Uhr| Begrüßung: Lea Rosh
Eintritt: 10,- €
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können.
Unsere Förderkreis Veranstaltungsreihe Weltweites Exil - Schweiz, Frankreich, USA - in der Saarländischen Vertretung.
Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr |Eintritt: 10,- €
Ort: Saarländischen Vertretung Berlin | In den Ministergärten 4, 10117 Berlin
Franz Hessels letzte Reise. Eine Biographische Phantasie
Le Lavandou – das duftet nach Frieden, Idylle, Abgeschiedenheit. Im Kriegsjahr 1940 entfaltet solch ein Name starke Sogwirkung.Für die Poesie der Namen hat der Berliner Dichter Franz Hessel schon immer ein Ohr gehabt. Ende Oktober 1938 ging er von Berlin ins Pariser Exil. Ende 1939 und im Mai 1940 wurde er von den Franzosen interniert. Im Herbst 1940 konnte er mit den Seinen ein Turm-Häuschen in Sanary-sur-Mer beziehen. Im französischen Lager Les Milles hatte Hessel den österreichischen Schriftsteller Emil Alphons Rheinhardt wiedergetroffen, den er aus München kannte. In den Gesprächen am abendlichen Lagerfeuer hatte Hessel vorgeschlagen, einen zeitgemäßen Decamerone zu schreiben, Liebesgeschichten aus der Zeit des Krieges und des Wahnsinns. Rheinhardt gefiel der Plan. An welche Liebeserlebnisse und an welche geliebten Menschen hätte sich Franz Hessel erinnert? Diese Vorstellung entwickelt Manfred Flügge, ausgehend von Hessels Reise Ende 1940 mit dem kleinen Schienenbus von Toulon nach Le Lavandou, wo Rheinhardt wohnte. Wenige Tage nach dieser Fahrt ist Franz Hessel Anfang Januar 1941 in Sanary gestorben. Porträt eines Schriftstellers, dem die Heimat zur Fremde wurde und die Fremde zur Heimat.
Begrüßung: Lea Rosh
Vortrag: Manfred Flügge über Leben und Werk von Franz Hessel.
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich aus Hessels Werken und Texten von Zeitgenossen.
Es gibt kein anderes Paar in der Literatur, das so wunderbare, so hinreißende Liebesgedichte hinterließ wie Claire und Ivan Goll. Sie waren die Liebenden des 20. Jahrhunderts. Die Jüdin aus Deutschland und der Jude aus Frankreich hielten ein Leben langin dichterischer Zwiesprache an einer Liebe fest, die durch Krisen, Trennungen und Versöhnungen ging und doch immer überalle Tragik triumphierte.
Als das Paar den Nazis in die USA entkam, schrieb Ivan Goll: „Gehen wir zu unserem alten Gott zurück, der uns seit so vieltausend Jahren schützt und segnet.“ Ivan und Claire Goll starben in Paris: er 1950, sie 1977.
Jürgen Serke, der dieses Leben zwischen größtem Erfolg und bitterer Armut nachzeichnet, war mit Claire Goll ein Jahr vor ihrem Tode sieben Tage zusammen. Er hielt diese Begegnung in seinem Buch „Die verbrannten Dichter“ fest und erinnert sich nun im Abstand von vier Jahrzehnten.
Melanie Straub und Wolfgang Vogler vom Hans-Otto-Theater Potsdam lesen aus dem Werk des Paares.
DONNERSTAG, 25. AUGUST 2016 |19 UHR | EiNLASS 18 UHR| EINTRITT 10,- €
BEGRÜSSUNG & MODERATION: Lea Rosh
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können.
Sehr geehrte Freunde unserer Exilreihe, am 21. Juli widmen wir uns Hélène Berr, einer französischen Studentin, Jüdin, die viele jüdische Kinder während der Okkupation in Frankreich gerettet hat.
Im von den Nazis besetzten Paris:
Studentin, Französin, Jüdin, Widerstandskämpferin, Retterin vieler jüdischer Kinder. Eines der bedeutendsten Zeugnisse der Shoah in Frankreich, von der Zuversicht der jungen Frau über Verzweiflung über immer stärkere Drangsalierung bis zum Horror und der Ermordung in Bergen-Belsen.
Erstmals in Frankreich veröffentlicht 2008 und ins Deutsche übersetzt 2009 von Elisabeth Edl können Sie an diesem Abend dem dichten und faszinierenden Leben dieser tapferen Frau so näherkommen, als wäre dies alles erst vor kurzem geschehen.
Die Übersetzerin Elisabeth Edl, München, stellt dieses Buch vor.
Die Schauspielerin Magdalene Artelt, Berlin, liest Passagen aus dem Tagebuch.
Grußwort: Dr. Felix Klein, Auswärtiges Amt
Begrüßung: Lea Rosh
Moderation: Dr. Klaus Burghard
Wir freuen uns, Sie im Auswärtigen Amt
– Besucherzentrum Werderscher Markt 1, 10117 Berlin begrüßen zu können.
Einlass: 18 Uhr.
Um 19 Uhr wird der Eingang geschlossen.
HINWEIS: Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis mit!
Der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e. V. lädt Sie zu einer Veranstaltung im Rahmen der Themenreihe „Weltweites Exil - Frankreich“ herzlich ein:
Hannah Arendt (1906-1975) war eine Frau mit vielen Facetten: bedeutende Philosophin, intellektuelle Schriftstellerin, enthusiastische Briefschreiberin, loyale Freundin und vor allem geniale Zeitdiagnostikerin. Ihre Bücher zum EichmannProzess und zu Elementen und Ursprüngen totaler Herrschaft haben sie weltberühmt gemacht.
Weniger bekannt hingegen ist ihre Zeit im Exil:
1933 wird Arendt von der Gestapo verhaftet, sie flieht nach Paris, bevor sie über Lissabon in die USA entkommen kann. Hannah Arendt bleibt auch in unruhigen Zeiten eine präzise Beobachterin: „Juden sterben in Europa und man verscharrt sie wie Hunde“, schreibt Hannah Arendt 1940 an Gershom Scholem.
Der Tod des Freundes Walter Benjamin erschüttert Arendt tief, gleichzeitig wird sie in den USA zur Chronistin des Untergangs des jüdischen Europas. Ihre hellsichtigen Analysen zu Flucht, Exil und Staatenlosigkeit sind dabei von erschreckender Aktualität.
Begrüßung & Lesung: Lea Rosh (Publizistin/Vorstand Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.) wird ausgewählte Werke, Briefe und Gedichte aus Hannah Arendts Exiljahren lesen.
Vortrag: Dr. Sophie Hingst ( Historikerin ) führt in Hannah Arendts Exiljahre und Werk ein.
Eintritt: 10,- €
Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr
Veranstaltungsort: Coupé Theater*, Hohenzollerndamm 177, 10713
Weltweites Exil – Frankreich
Donnerstag 26. Mai 2016 - 19 Uhr| Einlass: 18 Uhr
Walter Benjamins Faszination scheint ungebrochen. Wenige aus Deutschland stammende Intellektuelle haben international einen vergleichbaren Einfluss.
Woran liegt das? Benjamin beherrschte das Denken in Extremen.
Er schrieb bildreich, sinnlich, manchmal verrätselt und immer mit höchsten Ansprüchen an seine Texte. Er „dachte dichterisch“ (Hannah Arendt).
Seine Lebensreise begann 1892 im Berliner Westen.
Frankreich war seine Wahlheimat. Als Kritiker, Übersetzer, Feuilletonist leistete er einen unschätzbaren Beitrag zur Vermittlung der französischen Kultur.
Seit 1933 war Frankreich Benjamins Exilland. Als die deutschen Truppen auf Paris vorrückten, wurde er interniert. Auf der Flucht in die USA nahm er sich am 26. September 1940 an der französisch-spanischen Grenze das Leben.
Der Abend schlägt die Brücke von Benjamins Kindheitstexten bis zu den späten Thesen „Über den Begriff der Geschichte“ und ermöglicht so die Begegnung mit einer Jahrhundertfigur.
Begrüßung und Moderation: Lea Rosh
Gespräch und Lesung: Claus-Dieter Fröhlich und Dr. Erdmut Wizisla (Archivleiter Walter Benjamin Archiv, Akademie der Künste)
Vorführung Film: „Walter Benjamin – Ein Filmporträt“
Ort: Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin
Eintritt: 10,- €
Am 28.4. widmen wir uns dem großartigen Autor "Ödön von Horvath".
Sein Emigrationsroman "Jugend ohne Gott" ist heute Schullektüre.
Wir werden Ausschnitte aus dem Film von Dieter Hildebrandt "Flucht aus der Stille" zeigen.Es ist ein Glück für uns, dass der Horvath-Experte Dieter Hildebrand nach Berlin kommt, um uns diesen Schriftsteller näher zu bringen.
Die ausgesuchten Textpassagen aus Horvaths Werken liest Claus-Dieter Fröhlich.
Veranstaltungsort: Coupé Theater*, Hohenzollerndamm 177, 10713
Begrüßung und Moderation: Lea Rosh
Eintritt: 10,- €
Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr
JOSEPH ROTH IN PARIS
Briefwechsel mit Stefan Zweig
Der faszinierende Briefwechsel erzählt die Geschichte einer spannungsreichen Freundschaft, besonders unter den extremen Bedingungen des Exils.
Der große Erzähler Joseph Roth (1894-1939) konnte ironisch und melancholisch zugleich sein, er war ein Liebhaber schöner Frauen wie leider auch aller Spirituosen. In seinen weltberühmten Romanen und Erzählungen schilderte er den Untergang der Habsburger Monarchie und des Ostjudentums.
Joseph Roth war aber auch Starjournalist, der durch ganz Europa reiste und stilistisch brillante Reportagen verfasste - nicht zuletzt als Berlin-Korrespondent des „Prager Tageblatts“. Als Emigrant schrieb er bis zuletzt gegen die Barbarei des Nationalsozialismus an, klarsichtig und sarkastisch und doch beständig auf der Flucht vor der grausamen Wirklichkeit.
Der Briefwechsel mit dem berühmten Schriftsteller Stefan Zweig, der genau wie Roth in der Donaumonarchie aufgewachsen, in der Weimarer Zeit berühmt geworden ist und dessen Bücher von den Nazis so wie die von Joseph Roth verbrannt wurden, gehört zu den eindringlichsten Dramen des deutschen Exils: „Jede Freundschaft mit mir ist verderblich."
Begrüßung: Lea Rosh
Die Historikerin Sophie Hingst und Claus-Dieter Fröhlich stellen Leben und Texte des so leidenschaftlichen wie verzweifelten Europäers Joseph Roth vor.
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater*, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können.
Eintritt: 10,- €
Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr
Wir laden Sie herzlich ein! Eine Veranstaltung im Rahmen der Themenreihe „WELTWEITES EXIL – FRANKREICH“
Donnerstag, 18. Febr. 2016
Einlass 18 h, Beginn 19 h,
Eintritt: 10,- €
Ort: Coupé Theater*,
Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin
HÄUSER. GÄRTEN. ZWISCHENRÄUME
Das Exil von Lion und Marta Feuchtwanger
1925 zogen der Romancier Lion Feuchtwanger und seine Frau Marta aus
ihrer Heimatstadt München nach Berlin. Als Hitler an die Macht kam, gingen Haus und Bibliothek, Manuskripte und Schildkröten verloren.
Ab 1933 war ihre Villa Valmer Mittelpunkt der Emigrantenkolonie in Sanary.
1940 wurden die Feuchtwangers, wie die meisten Emigranten in Frankreich, als »feindliche Ausländer« interniert, Marta in Gurs, Lion in Les Milles.
Im September 1940 gelang es beiden, dank der Hilfe des Amerikaners Varian Fry, über Spanien und Portugal in die USA zu entkommen. Nach mehreren provisorischen Unterkünften erwarben die Feuchtwangers 1943 eine verfallene Villa in Pacific Palisades. Da Lion auch in den USA als Autor erfolgreich war, konnte das neue Heim zu einer Bücherburg mit Blick auf den Pazifik ausgebaut werden.
Lion starb 1958, Marta überlebte ihn bis 1987. Heute ist das Gebäude unter dem Namen Villa Aurora ein deutsch-amerikanisches Kulturzentrum.
Begrüßung: Lea Rosh
Der Berliner Schriftsteller Manfred Flügge hat einen Text über den Weg der Feuchtwangers von Berlin nach Pacific Palisades zusammengestellt, den er gemeinsam mit Claus-Dieter Fröhlich vorträgt.
Für den musikalischen Rahmen sorgt Pianist Michael Zigutkin.
Wir freuen uns, Sie im Coupé Theater*, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin begrüßen zu können.
(*ACHTUNG: Neuer Veranstaltungsort! Der Eingang befindet sich Hohenzollerndamm/Ecke Brienner Straße – Haupteingang Bürgeramt Charlottenburg)
Eintritt: 10,- €
Unsere vom Förderkreis konzipierte Veranstaltungsreihe "Weltweites EXIL" widmet sich in diesem Jahr dem Fluchtort Frankreich.
Die Auftaktveranstaltung startete am 27. Jan. 2016 unter dem Titel "Notgedrungen im Paradies" Exilort Sanary-sur-Mer in der Französischen Botschaft.
Zwischen 1933 und 1940 konnte der kleine Küstenort Sanary-sur-Mer, zwischen Marseille und Toulon gelegen, als Hauptstadt der deutschen Literatur im Exil gelten.
Für Wochen, Monate oder Jahre haben sich dort viele Maler, Schriftstellerinnen und Schriftsteller aufgehalten: Thomas Mann und seine gesamte Familie, Bertolt Brecht, Ernst Bloch, Arnold Zweig, Hermann Kesten, Franz Hessel, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel, Ludwig Marcuse und viele andere.
Mittelpunkt der kleinen Kolonie waren Lion und Marta Feuchtwanger in ihrer Villa Valmer. Die Gemeinde Sanary pflegt seit vielen Jahren regelmäßig und intensiv dieses Erbe.
An diesem Abend sollen die Geschichte des Exils in Sanary, aber auch die heutige Erinnerungsarbeit dargestellt und gewürdigt werden, im Beisein einer Delegation aus dieser malerischen Stadt.
Begrüßung: S. E. M. Philippe Etienne, Botschafter der Republik Frankreich
Begrüßung und Einführung: Lea Rosh
Grußworte des Bürgermeisters von Sanary-sur-Mer, M. Ferdinand Bernhard
Vortrag: Autor Manfred Flügge über die Geschichte Sanarys
Lesung: Gerd Wameling mit Texten von Lion Feuchtwanger, Thomas Mann und Ludwig Marcuse
Gespräch und Moderation: Dr. Eberhard Schmidt im Gespräch mit Bürgermeister Bernhard und Jean Picano (Ethnologe): heutige Gedenkarbeit in Sanary
EMPFANG IN DER FRANZÖSISCHEN BOTSCHAFT
Ein Abend über EGON ERWIN KISCH- DER RASENDE REPORTER
Weltweites Exil - Australien | Mittwoch, 16. Dezember 2015
Beginn: 19 Uhr | Einlass: 18 Uhr | Ort: Australische Botschaft
Wallstraße 76-79, 10179 Berlin
HINWEIS: Begrenzte Teilnahme.
Nur nach schriftlicher Anmeldung und Bestätigung möglich. Förderkreis Büro: Tel: 030-28 04 59-60, info@holocaust-denkmal-berlin.de
Bitte denken Sie daran Ihren Personalausweis mitzuführen wenn Sie auf der Gästeliste stehen.
EGON ERWIN KISCH- DER RASENDE REPORTER
Am 13. November 1934 wagte der „rasende Reporter“ Egon Erwin Kisch einen Sprung vom Schiff „Straithaird“ auf australischen Boden.
Damit durchbrach er das gegen ihn verhängte Einreiseverbot. Der Fall wurde medial ausgeschlachtet und zum Zentrum einer Bürgerrechtsbewegung.
Aus einer Kette von Gerichtsverhandlungen ging der Kommunist Kisch als freier Mann hervor, was er mit einem Triumphzug durch das ganze Land beantwortete. Hierbei agitierte er gegen das NS-Regime und die drohende Kriegsgefahr. Die konservative Regierung war düpiert. Kischs direkter Gegenspieler hinter den Kulissen war kein Geringerer als der neu ernannte Generalstaatsanwalt Robert Gordon Menzies, der in der Nachkriegszeit über Jahrzehnte als Premierminister diente. Kischs 1935 erschienenes Buch „Landung in Australien“ gehört zu den seltenen Zeugnissen deutschsprachiger Literatur über den Fünften Kontinent.
Begrüßung und Einführung: Lea Rosh
Prof. Marcus G. Patka (Wien) führt in Leben und Werk von Egon Erwin Kisch ein.
Claus-Dieter Fröhlich liest aus Kischs “Der rasende Reporter“ und “Landung in Australien“, komplettiert von einem kurzen Film über Egon Erwin Kisch
Wir freuen uns, Sie in der Australischen Botschaft, Wallstraße 76-79, 10179 Berlin begrüßen zu können.
Bitte denken Sie daran Ihren Personalausweis mitzuführen wenn Sie auf der Gästeliste stehen.
Im Anschluss an den Abend über Anna Seghers in der Mexikanischen Botschaft widmen wir uns am
12. Nov. VICKY BAUM.
Die österreichisch-deutsch-US-amerikanische Schriftstellerin, Harfenistin ist am 24. Jan.1888 in Wien geboren und verstarb am 29. Aug. 1960 in Hollywood, Los Angeles.
VERANSTALTUNGSORT
Kommunale Galerie, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
Einlass: 18 Uhr / Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 10 €
Sie können nicht kommen möchte aber unsere Arbeit unterstützen?
Hier können Sie bequem ONLINE SPENDEN
Im Anschluss an den Abend über Gilberto Bosques widmen wir am
08. Okt. den Abend ANNA SEGHERS.
Veranstaltungsort:
Kommunale Galerie, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
Einlass: 18 Uhr / Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 10€
Sie können nicht kommen möchte aber unsere Arbeit unterstützen?
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Veranstaltungsort: Mexikanische Botschaft
Klingelhöferstraße 3|10785 Berlin- Einlass: 18 Uhr / Beginn: 19 Uhr
Eintritt: Frei aber wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung unserer Arbeit. Herzlichen Dank!
ONLINE SPENDEN
Bitte denken Sie daran Ihren Personalausweis mitzuführen wenn Sie auf der Gästeliste stehen
HINWEIS: Begrenzte Teilnahme.
Nur nach schriftlicher Anmeldung und Bestätigung möglich. Förderkreis Büro: Tel: 030-28 04 59-60, info@holocaust-denkmal-berlin.de
Begrüßung: I. E. Frau Patricia Espinosa Cantellano, Botschafterin von Mexico
Einführung: Lea Rosh
Dr. Eberhard Schmidt: „Wege ins Exil zu Beginn des 2. Weltkrieges“
Dokumentarfilm: Gilberto Bosques
Gespräch mit der Produzentin Lilian Liberman
Gilberto Bosques war 1939 Generalkonsul in Paris und ab 1940, nach dem Einmarsch deutscher Truppen, in gleicher Funktion in Marseille. Obwohl dazu nicht autorisiert, erteilte er nach Süd-Frankreich geflohenen Künstlern, Sozialisten, Juden und anderen bedrohten Menschen dennoch die erforderlichen Ausreisepapiere sowie Schiffspassagen. In einigen Quellen wird von 40.000 Geretteten geschrieben. Mit der Besetzung Süd-Frankreichs wurde Bosques verhaftet und bis 1944 in Bonn interniert. Bei seiner Rückkehr nach Mexiko wurde ihm ein begeisterter Empfang bereitet.
Anders als in den meisten Exil-Ländern war es in Mexiko nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, sich politisch und kulturell zu betätigen. Gilberto Bosques starb 1995 in Alter von fast 103 Jahren in Mexiko-City.
Gezeigt wird ein Film der anwesenden mexikanischen Produzentin Lilian Liberman, die zu der Situation der Exilanten befragt werden kann.
Wir freuen uns, Sie in die Botschaft von Mexico, Klingelhöfer Straße 3, 10785 Berlin, einladen zu dürfen.
Bitte denken Sie daran, am Veranstaltungsabend Ihren Personalausweis mitzuführen wenn Sie auf der Gästeliste stehen. Anmeldung erfolgt in unserem Förderkreis Büro Tel: 030-28 04 59-60 | info@holocaust-denkmal-berlin.de.
Als Brecht und seine Familie im Juli 1941 in San Pedro an Land gingen, war die Amerika-Begeisterung des jungen Mannes purem Pragmatismus gewichen. Heimisch geworden ist er nicht in den USA. Das Klima lag ihm nicht, und die Mentalität war ihm unbehaglich. Vor allem aber brauchte man ihn nicht. Rastlos hat er versucht, sich durchzusetzen. Aber Hollywood und der Broadway warteten nicht auf einen Unbekannten. „Spell your name“, forderte man ihn auf.
Der Abend folgt den Spuren des Stückeschreibers und Dichters während des USA-Exils: seinen Versuchen, Filmstoffe zu verkaufen und Stücke auf die Bühne zu bringen, den Debatten um die Zukunft Deutschlands, seinen Reisen nach New York, der Bespitzelung durch das FBI, dem Verhör vor einem Kongressausschuss im Oktober 1947, nach dem er es vorzog, das Land eilends zu verlassen.
Begrüßung und Moderation: Lea Rosh
Gespräch und Lesung: Dr. Erdmut Wizisla (Archivleiter Bertolt-Brecht-Archiv, Akademie der Künste) und Claus-Dieter Fröhlich
Wo: Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
Einlass: 18 Uhr / Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 10,- €
Franz Werfel wurde am 10.9.1890 in Prag als Sohn einer reichen jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Seinen Ruhm erlangte er im 1.Weltkrieg, den er an der russischen Front erlebte, mit zwei Gedichtbänden („Der Weltfreund” und „Wir sind”). Nach dem Krieg ließ er sich in Wien nieder und heiratete Alma Mahler-Gropius im Jahre 1929. In der Zwischenkriegszeit errang er außerordentliche Erfolge und etablierte sich vor allem als Dramatiker, er schrieb Gedichte, Bühnenwerke, Essays, Romane und Novellen. In den 20er und 30er Jahren zählte Werfel zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. 1933 wurde er aus der deutschen Dichterakademie ausgeschlossen.
Im Jahre 1938 musste Franz Werfel Österreich verlassen und lebte bis zum Sommer 1940 im Exil in Sanary-sur-Mer. Von dort aus flüchtete er nach Frankreich und schließlich über Spanien und Portugal in die USA, wo er am 26. August 1945 im Alter von 55 Jahren in Beverly Hills, Kalifornien, starb.
Alma Maria Mahler-Werfel (geb. Schindler; * 31. August 1879 in Wien; † 11. Dezember 1964 in New York, N.Y.) war eine Persönlichkeit der Kunst-, Musik- und Literaturszene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie war die Ehefrau des Komponisten Gustav Mahler, des Architekten Walter Gropius und des Dichters Franz Werfel sowie Gefährtin des Malers Oskar Kokoschka und weiterer prominenter Männer. Als Gastgeberin künstlerischer Salons versammelte sie in Wien wie New York Künstler und Prominente um sich. Sie wurde als Femme fatale beschrieben, vielfach porträtiert und musikalisch verewigt. Von ihrem eigenen künstlerischen Schaffen sind nur einige Kunstlieder erhalten.
Wo: Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
Eintritt: 10 Euro
Einlass: 18.00 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Der Abend ist gewidmet Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich
Die Historikerin Sophie Hingst begleitet diesen Abend mit einer Lesung von Wolfgang Vogler und Melanie Straub.
Erich Maria Remarque, geboren 1898 in Osnabrück, war ein Schriftsteller, für den Literaturnobelpreis nominiert und Autor des Romans Im Westen nichts Neues (eines seiner bekanntesten Werke). Seine Bücher wurden 1933 im Rahmen der Bücherverbrennung von den Nationalsozialisten verbrannt und die Aufführung der Verfilmung von Im Westen nichts Neues von Hitler verboten.
1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und führte ihn quasi in das Exil. Zunächst lebte er in den USA, wo er hohe Anerkennung genoss und 1947 auch die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.
Marlene Dietrich, geboren 1901 in Berlin, war eine deutsche Schauspielerin, die mit dem Film Der blaue Engel in Deutschland im Jahre 1930 ihren Durchbruch hatte.
Sie reiste mit dem Regisseur von Der blaue Engel nach Hollywood und drehte dort weitere Filme mit ihm. Der erste Hollywood Film, Marokko, mit dem jungen Gary Cooper als Filmpartner, wurde ein großer Erfolg. Für ihre Rolle erhielt sie eine Oskar Nominierung.
1936 wollte Propagandaminister Goebbels sie zur Rückkehr nach Deutschland bewegen, unter Zusicherung vieler Privlegien, doch Marlene Dietrich lehnte dieses Angebot ab.
Die Beziehung zwischen dem deutschen Schriftsteller und Nobelpreisträger Erich Maria Remarque und dem ersten deutschen Hollywood Star Marlene Dietrich begann 1937 und dauerte drei Jahre.
Die Liebesbeziehung zwischen Dietrich und Remark konnte durchaus als dramatisch und schwierig bezeichnet werden und wurde eher wie eine Offene Zweierbeziehung geführt. Es gab auf beiden Seiten andere Liebschaften und Affären, während die beiden offiziell zusammen waren.
Zusätzlich hatte sicher die besondere Lebenssituation der beiden einen Einfluss. Beide, Remarque und Dietrich, lebten quasi im Exil. Marlene Dietrich ausschließlich in den USA, unterbrochen von den Aufenthalten an verschiedenen Drehorten. Remarque pendelte zwischen Europa und Amerika, lebte aber hauptsächlich im Schweizer Kanton Tessin.
WELTWEITES EXIL - USA
DONNERSTAG, 30. APRIL 2015 - 19 UHR, Einlass: 18 Uhr
Ein Abend über Erika und Klaus Mann
DIE WUNDERKINDER DES ZAUBERERS
Sie waren Weltreisende, überall und nirgends zu Hause, lebenslang im Schatten ihres Vaters Thomas Mann.
Erika Mann: Journalistin, Publizistin, Schauspielerin, auch Kriegsberichterstatterin (als Armeeangehörige mit Offiziersrang), schließlich nur noch Tochter, die nicht ohne den Vater auskommen konnte, und der nicht ohne sie.
Klaus Mann: genial, aber Zauberer von kleinerem Format; Essayist, Dramatiker, Journalist, auch Soldat der US-Army. Wortgewaltig, drogenabhängig, homosexuell, psychisch labil, früh schon todessüchtig. Ein Bohemien, der sich selbst spielte. Romane wie Der Vulkan mit seinen Emigrantenschicksalen und Mephisto, zu dem Gustav Gründgens (kurze Zeit mit Erika verheiratet) die Vorlage gab, machten ihn so berühmt wie berüchtigt.
Ins Exil gingen beide, liebten das Amerika Roosevelts, die Nazis bekämpften sie leidenschaftlich. Zusammen schrieben sie 1938 Escape to Life – eine Essaysammlung zur deutschen Kultur im Exil: Berichte über von den Nazis Ausgebürgerten und mit dem Tode Bedrohten, mit einem prophetischen Blick in eine düstere Zukunft.
Klaus floh am Ende vor sich selbst in den Suizid, Erika konnte ihn nicht davor bewahren. „Auf verlorenem Posten“, heißt eine Essaysammlung von Klaus Mann. Sie waren es wohl beide. Aber ihre Stimmen verdienen es, heute wieder gehört zu werden.
Lea Rosh im Gespräch mit Prof. Dr. Helmut Koopmann/Uni Augsbug
Texte Erika Mann: gelesen von Lea Rosh,
Texte Klaus Mann: gelesen von Wolfgang Vogler/ HOT Potsdam
Wo: Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
Eintritt: € 10,-
Einlass: 18.00 h
WELTWEITES EXIL - USA
Was für ein Leben: Nicht Autor, nicht Schriftsteller, vielmehr Literat. Verfasser eines riesigen Oeuvres: Romane, Erzählungen, Novellen, Schauspiele. Sein „Professor Unrat", Vorlage für den „Blauen Engel" mit Marlene Dietrich, machte ihn weltberühmt.
Sein „Untertan" ist einer der bedeutendsten Gesellschafts- und Zeitromane deutscher Sprache. Sein „Henry Quatre" ist nach dem Urteil seines Bruders Thomas Mann, mit dem er jahrelang im bitteren Streit war, das „Beste, Stolzeste, Geistigste ... das die Epoche zu bieten hat".
1933: Exil.
Zunächst in Frankreich. Als die Eroberung der Nazis droht: Flucht des bald 70-Jährigen zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien und Portugal in die USA. Dort als Schriftsteller nahezu unbekannt. Arbeitslos.
Nahezu gänzlich abhängig von den Zuwendungen seines Bruders.
Schließlich: Berufung zum Präsidenten der Akademie der Künste in Ost-Berlin. Er kann sich nicht entscheiden, nach Deutschland zurückzukehren.
Er stirbt 1950 in den USA. Seine Asche wird nach Ost-Berlin überführt und auf dem Dorotheenstädtischfen Friedhof beigesetzt.
Begrüßung: Lea Rosh
Lesung: Bernd Geiling (Hans Otto Theater Potsdam) liest Texte von Heinrich Mann
Moderation: Lea Rosh im Gespräch mit Prof. Dr. Helmut Koopmann/Uni Augsburg
Ort: Café im Museum für Fotografie/Helmut-Newton-Stiftung Jebensstraße 2, 10623 Berlin, (direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Beginn: 19 Uhr, Einlass: 18 Uhr
Eintritt: € 10,-
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe 2015 „Weltweites Exil - USA“ widmen wir uns heute Abend dem Dramatiker Ernst Toller.
Ernst Toller war in den zwanziger Jahren der bekannteste unter den lebenden deutschen Dramatikern. Er wurde 1893 in eine jüdische Kaufmannsfamilie in Samotschin in der damaligen preußischen Provinz Posen hineingeboren. Er zog als „Hurra-Patriot“ in den Ersten Weltkrieg und kam als Pazifist aus den Schützengräben zurück. Für seine Beteiligung an der Bayerischen Räterepublik wurde er zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Während der Haftzeit entstanden seine bedeutendsten Werke.
Ab 1933 im Exil in der Schweiz, Frankreich, England und vor allem in den USA wurde er zum meist gehörten und gefeierten Repräsentanten eines anderen Deutschlands. Und dennoch begeht Toller 1939 in New York Selbstmord. Die soeben im Wallstein Verlag erschienene Ausgabe Sämtlicher Werke ist die erste vollständige Edition.
Begrüßung: Lea Rosh
Filmvorführung: „Ernst Toller – Portrait“ (ca. 20 min)
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich liest Texte von Ernst Toller
Vortrag: Dr. Dieter Distl (Mitherausgeber) über die „Sämtlichen Werke“ von Ernst Toller
Ort: Café im Museum für Fotografie/Helmut-Newton-Stiftung Jebensstraße 2, 10623 Berlin, (direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Uhrzeit: Einlass 18 h/ Beginn 19 h
Eintritt: € 10,-
Varian Mackey Fry (* 15. Oktober 1907 † 13. September 1967)
Im neuen Jahr begann die Förderkreis Veranstaltungsreihe "WELTWEITES EXIL" in den USA mit einer Auftaktveranstaltung am 29. Januar 2015 in der amerikanischen Botschaft zu Varian Mackey Fry
Varian Mackey Fry war ein US-amerikanischer Journalist und Freiheitskämpfer im Zweiten Weltkrieg in Frankreich. Er führte in Marseille ein Rettungsnetzwerk, das Hunderte Menschen die Flucht vor den Nationalsozialisten ermöglichte.
Varian Fry hielt sich 1935 in Europa auf und wurde bei antisemitischen Ausschreitungen in Berlin Zeuge brutaler Übergriffe auf jüdische Mitbürger.
Zurückgekehrt nach Amerika warnte er in Artikeln und Broschüren vor der Entwicklung in Europa. Im Auftrag des New Yorker „Emergency Rescue Committee“ ging er im August 1940 nach Marseille, um verfolgten Künstlern und Intellektuellen zur Ausreise aus dem besetzten Frankreich zu verhelfen, notfalls mit gefälschten Papieren.
Er rettete auf diesem Wege weit über tausend Personen, darunter Persönlichkeiten wie Heinrich und Nelly Mann, Golo Mann, Alma Mahler-Werfel und Franz Werfel.
Im August 1941 wurde Varian Fry auf Druck der deutschen Besatzungsmacht von den Vichy-Behörden ausgewiesen; seine Fluchthilfe-Organisation konnte noch eine Zeitlang weiterarbeiten.
Zurückgekehrt in die USA warnte er vor dem Holocaust. 1945 erzielte er mit seinem Erinnerungsband “Auslieferung auf Verlangen (Surrender on Demand)“ einen gewissen Erfolg. Seine letzten Jahre verbrachte er weitgehend vergessen als Lehrer für Alte Sprachen an einem College in Connecticut.
Kurz vor seinem Tod im September 1967 wurde er mit der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Erst nach 1980 wurde wieder an seine Heldentaten erinnert. Der Platz vor dem US-Konsulat in Marseille heißt heute “Place Varian Fry“; in Berlin gibt es am Potsdamer Platz eine Straße mit seinem Namen; im Februar 1996 ehrte ihn der damalige US-Außenminister Warren Christopher in Jerusalem als "Gerechten unter den Völkern".
Im Gespräch: Der Schriftsteller und Exil-Kenner Manfred Flügge mit Eberhard Schmidt -
Lesung: Schauspieler Gerd Wameling
Moderation: Lea Rosh
Veranstaltungsort: Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin, Pariser Platz 2, 10117 Berlin
Beginn: 18 Uhr, Einlass: 17 Uhr
29. Januar: Varian Fry/Manfred Flügge
26. Februar: Ernst Toller/Dieter Diestl (Osnabrück)
26. März: Heinrich Mann / Helmut Koopmann ) (Augsburg)
30. April: Erika und Klaus Mann/Helmut Koopmann (Augsburg)
20. Mai: Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich/Sophie Hingst, mit Lesung von Wolfgang Vogler/Melanie Straub
24. Juni: Franz Werfel und Alma Mahler/Werfel /Oliver Hilmes, (Berlin) Götz Teutsch (Berlin)
Juli: Theodor und Gretchen Adorno
Veranstaltungsort: Café Museum für Fotografie in der Jebensstraße 2.
STEFAN ZWEIG (1881-1942) EIN ABEND ZU SEINEN EHREN
Der Österreicher Stefan Zweig war der meistübersetzte deutschsprachige
Autor seiner Zeit. Und auch heute noch, mehr als siebzig Jahre nach seinem
Tod, werden seine Bücher in der ganzen Welt gelesen und geliebt.
Er war ein Genie der Literatur und der Menschlichkeit, ein Europäer aus
Überzeugung, ein Freund und Helfer vieler in Not geratener Schriftsteller,
ein großer Autor.
Gespräch über Stefan Zweig: Volker Weidermann und Lea Rosh
Lesung der Texte von Stefan Zweig: Wolfgang Vogler
Begrüßung: Lea Rosh
Veranstaltungsort: Café im Museum für Fotografie/Helmut-Newton-Stiftung
Jebensstraße 2, 10623 Berlin (direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Beginn: 19 Uhr, Einlass: 18 Uhr
Eintritt: 10,- €
„ICH HABE SO WENIG TALENT ZUM UNGLÜCKLICH SEIN“
Alfred Kerr im einglischen Exil: den bekanntesten deutschen Theaterkritiker im Berlin der Kaiserzeit und der Weimarer Republik.
Über seine exzellenten Theaterkritiken hinaus hinterlässt er ein großes journalistisches Werk, das zurzeit noch in der Entdeckung ist.
Sein Kampf gegen die emporkommenden Nazis hat ihn Goebbels so verhasst gemacht, dass er im Februar 1933 Deutschland fliehend verlassen musste. Seine Jahre im Exil, zuerst in Paris, dann in London waren
vom Kampf gegen Hitlerdeutschland bestimmt.Seine Zeit im Exil war von großer Armut geprägt. Bewundernswert vor allem sein Lebensmut und seine erstaunliche Kraft, die Jahre des Exils zu bestehen.
Vortrag und Gespräch:
Dr. Deborah Vietor-Englaender, Herausgeberin der Edition der Werke Alfred Kerrs und
Dr. Günther Rühle, Präsident der „Alfred Kerr Stiftung“, einst Feuilletonchef der FAZ
Begrüßung: Lea Rosh
Wann: 13. Nov. 2014
Wo: Café im Museum für Fotografie/Helmut-Newton-Stiftung
Jebensstraße 2, 10623 Berlin (direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Beginn: 19 Uhr, Einlass: 1800 h
Eintritt: 10,- €
SIGMUND FREUD (1856 – 1939)
„Im Alter von 82 Jahren verließ ich in Folge der deutschen Invasion mein Heim in Wien und kam nach England, wo ich mein Leben in Freiheit zu enden hoffe.“?
(Sigmund Freud, 12.7.1938, BBC Interview)
»Wie die berühmte Couch nach London kam«
1938, nach langen Jahrzehnten produktiven Arbeitens in Wien, in denen Sigmund Freud die Grundlagen der Psychoanalyse begründete, aber auch als Literat und Essayist produktiv und provokativ in Erscheinung trat, sah sich Freud, der vor diesem Schritt lange gezögert hatte, zur Flucht vor den Nazis gezwungen.
Seine Schriften waren bereits 1933 als „jüdische Pornografie“ verbrannt worden. Mit dem Einmarsch der Nazis verschärfte sich die Lage erneut, so wurde Freuds Tochter Anna von der Gestapo festgenommen und verhört.
Nur Dank prominenter ausländischer Helfer gelang ihm mit 16 weiteren Personen im Juni 1938 die Ausreise nach London. Dort setzte er sein Werk fort, verfasste Bücher und behandelte Patienten.
Vor fast 75 Jahren, am 23. September 1939, erlöste ihn auf eigenen Wunsch sein Arzt von seinem Krebsleiden. Sein innigster Wunsch hatte sich erfüllt:
"to die in freedom", in Freiheit zu sterben.
VERANSTALTUNGSORT am 28. Okt. 2014
Café im Museum für Fotografie/Helmut-Newton-Stiftung
Jebensstraße 2, 10623 Berlin (direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Gespräch über Sigmund Freud führen Dr. Klaus Burghard und die Historikerin Sophie Hingst
Begrüßung und Lesung: Lea Rosh
Eintritt: 10,- €
Beginn: 19 Uhr / Einlass: 18 Uhr
"Ein Wiener in London"; Erich Fried
Verleger Dr. Klaus Wagenbach im Gespräch mit
Dr. Volker Kaukoreit, Literaturwissenschaftler und Publizist und Bildhauerin Katherine Fried-Boswell, die Ehefrau von Erich Fried.
Beginn: 19 Uhr, Einlass 18 Uhr
Eintritt: 10 Euro
Veranstaltungsort: Museum für Fotografie, Jebenstr. 2, 10623 Berlin, am Bahnhof Zoo
Erich Fried wurde im Mai 1921 als einziges Kind ju?discher Eltern in Wien geboren. 1938 starb der Vater an den Folgen eines Gestapo-Verhörs, Fried floh mit seiner Mutter nach London, wo er nach dem Krieg bis 1968 Kommentator bei der BBC war. Der Autor zahlreicher Gedichtbände und Träger vieler Auszeichnungen starb 1988 nach langer Krankheit in Baden-Baden.
Mit unserer neuen Veranstaltungsreihe "WELTWEITES EXIL" starten wie in diesem Jahr mit dem EXIL-LAND ENGLAND - FLUCHTORT LONDON
Nach einer Auftaktveranstaltung in der englischen Botschaft am 30. Juni 2014 mit Reden von Thomas Mann (in der BBC gehalten), werden wir uns Sebastian Haffner, Stefan Zweig, Erich Fried und Alfred Kerr widmen.
WEITERE Veranstaltungstermine in Kürze hier.
Sebastian Haffner´s (1907-1999) politische Weitsicht
Dokumentarfilm von Rajan Autze:
"Sebastian Haffner - Emigration aus Liebe zu Deutschland"
Gespräch von Dr. Eberhard Schmidt mit dem Historiker Prof. Michael Stürmer
Ort: Museum für Fotografie/ Helmut-Newton-Stiftung
Jebensstraße 2, 10623 Berlin.
(Direkt am Bahnhof Zoologischer Garten)
Eintritt: 10,00 € | Uhrzeit: 18.00 Uhr
Beginn der neuen Förderkreis Veranstaltungsreihe am 30. Juni in der Britischen Botschaft. Der Schauspieler Gerd Wameling liest aus Reden von Thomas Mann, die die BBC weltweit übertragen hat.
Der Eröffnungsabend in der Britischen Botschaft
Programmablauf in der Britischen Botschaft
Lea Rosh wird im Namen des Förderkreises die Ausstellung des Förderkreises „Die verbrannten Bücher“ vorstellen und gibt einen kurzen Einblick in die realisierten Ausstellungen zu den verfemten, ins Exil getriebenen und ermordeten deutschen, jüdischen Künstlerinnen und Künstlern.
Zum Auftakt der Reihe „Weltweites Exil“ gibt die Historikerin Sophie Hingst einen thematischen wie biografischen Einblick in die 60 Radioansprachen, die von Thomas Mann als Streitschriften gegen die Nationalsozialisten verfasst worden sind.
Im Oktober 1940 griff Thomas Mann in den 2. Weltkrieg ein.
Aus seinem amerikanischen Exil in Los Angeles begann der Nobelpreisträger seine berühmt gewordenen Radioansprachen über die britische BBC, gerichtet an die deutschen Hörer.
Thomas Mann, der sich nach der Machtergreifung der Nazis zunächst in die Schweiz, dann nach Frankreich flüchtete, bevor er in die USA ging, konfrontierte die Deutschen mit Kriegsverbrechen, mit Judenverfolgung, Menschenexperimenten, Euthanasie. Chiffrierte Rückmeldungen aus
Deutschland belegen, dass u.a. die Studenten der „Weißen Rose“ Mann's Einschätzungen folgten. Sie hören Original-Tonaufnahmen mit Thomas Mann als Sprecher seiner Reden und Schauspieler
Schauspieler Gerd Wameling liest Ausschnitte aus den Radioansprachen von Thomas Mann.
Die Historikerin Sophie Hingst beleuchtet abschließend die Rolle Londons als Exil-Ort für die deutschen Exilanten wie z.B. Sebastian Haffner, Erich Fried, Stefan Zweig, Alfred Kerr, Max Hermann-Neiße und Sigmund Freud.
Termine zu den kommenden Veranstaltungen werden regelmäßig hier veröffentlicht.
19. Jan. 2017:
“Auf der Suche nach dem Land der Träume".
Deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Hotel Lux in Russland, 1933- 1936
Wo: Willy-Brandt-Haus
14. Februar 2017:
„Die Revolution entlässt ihre Kinder". Wolfgang Leonhards Weltbestseller
Ort: Auswärtigen Amt Berlin
21. März 2017:
"In Berlin ist es aus für mich...."
Else Lasker-Schüler auf der Suche nach der verlorenen Heimat
Wo: Schweizer Botschaft Berlin
12. April 2017:
"GESCHICHTEN VON FLUCHT, HOFFNUNG UND TÄUSCHUNG“
Ort: Coupé Theater, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin
24.Mai 2017: “DER INSZENIERTE TOD“ - Die letzten Tage von Stefan Zweig in Brasilien
Wo: Brasilianische Botschaft (nur nach vorheriger Anmeldung)
19. Juli: Herbert Wehners bitterer Kampf gegen die Nazis
Wo: Willy-Brandt Haus, Berlin
Beginn: 19 Uhr| Einlass: 18 Uhr
Eintritt: 10 €
Personalausweis mitbringen
TERMINAUSBLICK
Hinweis: Teilnahme immer nur nach persönlicher
Anmeldung im Förderkreisbüro.
4.10. 2017: Dänemark als Zufluchtsort:
Die dänischen Juden-Rettung vor der Vernichtung.
Gedenkstunde an den Oktober 1943
Ort: Dänische Botschaft
15.11.2017: Letzte Rettung Shanghai-China als letzter Fluchtpunkt
Ort: Auswärtiges Amt, Bibliothek
04.12.2017 Kurt Tucholsky in Schweden
Ort: Schwedische Botschaft
VERANSTALTUNGSORTE
Coupé Theater
Hohenzollerndamm 177
10713 Berlin
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 140
10963 Berlin-Kreuzberg
Veranstaltungstermine in den Botschaften
sind nur mit persönlicher Anmeldung im Förderkreisbüro möglich.
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