Spendendinner widmet sich in diesem Jahr der Verfolgung von polnischen Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus.

Anlass des diesjährigen Spenden-Dinners für den „Raum der Namen“ ist das neue Stiftungsprojekt „Du bist anders? Verfolgung von Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus“.

Neben der Darstellung von Hör-Biografien im „Raum-der-Namen“ (www.raum-der-namen.de) von ermordeten jüdischen polnischen Kindern werden zudem auf einer Jugendwebseite, die im Herbst an den Start gehen wird, 30 Mädchen und Jungen porträtiert.

Ein Drittel bietet mit zahlreichen Selbstzeugnissen zugleich Einblicke in die untergegangenen Welten des europäischen Judentums. 70 Jahre ist es her, als die großen Deportationen aus den Ghettos in die Vernichtungsstätten Belzec, Sobibor und Treblinka begannen. Innerhalb eines Jahres töteten SS-Angehörige im Rahmen dieser „Aktion Reinhardt“ etwa 1,75 Millionen polnische Juden.

Von über 900.000 jüdischen Kindern in Polen vor dem Krieg haben den nationalsozialistischen Massenmord schätzungsweise lediglich 5.000 Kinder überlebt. Viele jüdische Kinder in Polen sind von den deutschen Besatzern spurlos ausgelöscht worden. Einer von Ihnen war Walerjan Wróbel.

Das Schicksal des Walerjan Wróbel

Wróbel wurde am 2. April 1925 in dem polnischen Dorf Falków geboren. Er hatte noch zwei jüngere Geschwister. Im September 1939, mit dem Überfall der Deutschen auf Polen, endete seine bis dahin unbekümmerte Kindheit.

Walerjan wurde im April 1941 mit sechzehn Jahren zur Zwangsarbeit auf einen Bauernhof bei Bremen geschickt. Schon nach wenigen Tagen plagte ihn schreckliches Heimweh. Er versuchte zu fliehen, wurde aber gefasst.

Am 8. April 1942, wurde Walerjan in Bremen in einem Sondergerichtsverfahren wegen Brandstiftung zum Tode verurteilt.

Am Tag nach dem Urteil schrieb Walerjan heimlich einen Abschiedsbrief an seine Eltern. Der Brief konnte aus dem Gefängnis geschmuggelt und an die Familie geschickt werden. (s. Bild links). Er schrieb:

 

Bremen, den 9. VII. 1942

Bremen

Liebe, Mami.

und

Lieber, Papi.

Bruder, und Schwesterchen.

Letzte, Worte.

Walerjan Wróbel

 

Walerjan wurde am 25. August 1942 im Alter von 17 Jahren in Hamburg hingerichtet. Die Vollstreckung seines Todesurteils wurde zur Abschreckung der Bevölkerung in Bremen öffentlich bekannt gegeben.

In den 80er Jahren arbeitete ein Historiker Walerjans Geschichte auf und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Nachforschungen in einem Buch. Bitte helfen auch Sie mit Ihrer SPENDE, den ermordeten jüdischen Kindern aus Polen ihre Namen und Biographien im „Raum der Namen“ zurückzugeben. Denn für viele ist der „Raum der Namen“ innerhalb der Dauerausstellung im „Ort der Information“ direkt unter dem Stelenfeld ein Gedenkort. Vielen herzlichen Dank.

Mehr zum Stiftungsprojekt "Du bist anders" der Stiftung Holocaust Denkmal finden Sie direkt hier: http://www.dubistanders.de/